Konzept und Entwicklungsgeschichte des „Energiepark Trautberg"

Zur Geschichte

Der Ursprung der Geiersmühle im Ortsteil Trautberg von Castell geht bis zum Jahre 1534 zurück (Casteller Häuserchronik von J. u. E. Kramer S. 275). Die wirtschaftliche Nutzung der Bewohner Trautbergs beruht seit Jahrhunderten auf landwirtschaftliche und ökologisch naturnahe Tätigkeiten. Die Geiersmühle war hierbei als Wassermühle mit vier Mahlgängen als Versorgungsbetrieb für die umliegende Bevölkerung zuständig und nachgefragt. Bis etwa 1945 war die Geiersmühle von der Energiewirtschaft unabhängig, da der durch sie fließende Gründleinsbach nicht nur die Mühlräder in Bewegung hielt, sondern auch die nötige elektrische Energie mittels einer Kleinturbine für die tägliche Versorgung ermöglichte.

Als wir 1990 die denkmalgeschützte Geiersmühle vom Vorbesitzer übernahmen, war diese in praktisch irreparablem Zustand.

Nachdem wir in den letzten 12 Jahren die Geiersmühle energetisch auf Niedrigenergiehausniveau gebracht haben , und durch den Einbau und Nutzung von solartechnischen Anlagen (Solarthermie, Photovoltaik, Biomassenheizung) bereits heute mehr Energie herstellen als verbrauchen planen wir nun den eingeschlagenen solaren und emeuerbaren Energieweg mit einem ehrgeizigem Projekt weiterzugehen.

Dieses Projekt hat Modellcharakter, da dieses Haus nicht nur den Passivhausstandard (1,5 Liter/p.a./qm) erreicht, sondern zusätzlich mehr Energie erzeugt als die Bewohner verbrauchen. Zudem soll dieses Gebäude zukunftsfähig für altengerechtes und barrierefreies Wohnen konzipiert werden. Angesichts der künftigen Altersstruktur und der damit verbundenen neuen Aufgabenstellung und Anforderungen im Wohnbereich ein wichtiger Beitrag.

Die Verwendung natürlicher und nachwachsender Rohstoffe als Baumaterialien ist obligatorisch und wird von uns konsequent umgesetzt.

Ebenso besitzt die landschaftliche Einbindung und die Verknüpfung von zeitgemäßen Bauelementen der Modernen mit dem denkmalpflegerischen Ansprüchen höchste Priorität. Aktiver Klimaschutz und Denkmalschutz sollen in Einklang gebracht werden.

Da sowohl bei der Ver-, als auch Entsorgung größtmögliche Autarkie angestrebt wird, sollen die Abwässer über eine Schilfkläranlage abfließen.

Als ökologisch sinnvoll und innovativ verstandenes Projekt wollen wir mit dem geplanten Ausbau der Scheune als Werkstatt- und Ausstellungsgebäude eine Plattform für den Zukunftsmarkt „Emeuerbare Energien" bieten, der dank dem Energieeinspeisegesetz ein Markt der Chancen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze ist.

Die Umgebung um die Mühle bietet für die Zukunft auch die Möglichkeit Energiepflanzen zu kultivieren um den „Energiepark Trautberg" somit abzurunden. Regionale Landwirte können somit zu Energiewirten werden.